[Review] FandyFire S3 - EDC Lampe mit XM-L T6



Diese Woche hat mich wieder vermehrt Post aus dem Land des Lächelns erreicht. Unter anderem verbarg sich in einem der Umschläge die FandyFire S3, eine EDC Lampe mit XM-L T6 LED, die ich hier kurz vorstellen möchte.



Technische Daten:


  • Gewicht: 58g (ohne Batterie)
  • Länge: 94 mm
  • Durchmesser Kopf: 24 mm
  • Modes: High > Mid > Low > Fast Strobe > SOS
  • Steuerung: Reverse-Clicky
  • LED: XM-L T6
  • Lichtstrom: 600 Lumen high (Herstellerangabe)
  • Leuchtdauer:  keine Herstellerangabe, Messwerte s.u.
  • Batterien: 1x CR123 oder 1x 16340 (LiIo-Akku)


Größenvergleich unter Brüdern (von lins): Solarforce L2m, Fandyfire S3, Balder SE-1 


Aufbau und Verarbeitung:

Die FandyFire S3 wird, völlig China untypisch, nicht nur in Luftpolsterfolie gliefert, sondern in einer neutralen stabilen Pappschachtel, in der sich ein passgenau ausgestanzter Schaumstoff befindet. Weiteres Zubehör befindet sich nicht im Lieferumfang.
Die Verarbeitung der Lampe ist erstaunlich gut und wirkt recht wertig. Die Gewinde sind sauber geschnitten und laufen leicht, ob wohl sie nicht geschmiert sind. Die Edelstahlelemente am Bezel und Schalter sind sehr gut verarbeitet und wirken hochwertig. Ebenso der Clip, der genau die richtige Spannung besitzt und für sicheren Halt sorgen dürft. Einzig die Anodisierung könnte etwas besser sein. Besonders an den Kanten wird dies sichtbar, hier ist sie z.T. recht dünn / unsauber. HAIII Standard besitzt sie sicher nicht.
Die XM-L T6 LED sitzt dagegen sauber zentriert im SMO Reflektor, dessen Oberfläche aber eine winzige Macke aufweist. Optisch ansprechend ist der grüne GID O-Ring, der den Reflektor abdichtet.


zerlegt - die Batterie wird von vorne eingesetzt.

XM-L T6 LED - sauber zentriert

Kopf mit Treiber

Kopf, mit sauber geschnittenem Gewinde

Bedienung und Betriebsmodi:

Zur Bedienung lässt sich nichts Besonderes sagen. Wie bei vielen Chinalampen üblich, findet man 5 Modi, die in der Reihenfolge: High > Mid > Low > Strobe > SOS geschaltet werden. Dies geschieht mit dem satt klickenden Reverse - Clicky. Ein Mode-Memory ist ebenfalls vorhanden, wenn man die Lampe einige Sekunden ausgeschaltet lässt.
Durch den tief eingelassenen Schalter, ist die Lampe zudem tailstandfähig.

Reverse Clicky

Stromstärken:

Auf Grund der etwas ungewöhnlichen Konstruktion, ist natürlich keine klassische Tail-Cap Messung möglich, aber mit etwas Fingerakrobatik und einer zusätzlichen Messstrippe, kam ich doch noch zu einigermaßen nützlichen Messwerten:

  • High: 1,3A
  • Mid: 0,6A
  • Low: 0,3A

Wie die Messwerte zeigen, könnte der LOW Mode noch etwas niedriger sein (max. 100mA wären schön), was sich bei der Laufzeit sicher positiv zeigen und die EDC Tauglichkeit erhöhen würde.



Laufzeit, Erwärmung, Stromversorgung:

Große Erwartungen an die Laufzeit darf man natürlich nicht stellen, wird die Lampe doch nur mit einem 16340er LiIon-Akku betrieben. Für den Test kam eine Akku von Soshine mit 700mAh zum Einsatz (mit 4,14V aber nicht ganz voll geladen).

Zeit / Akkuspannung / Temperatur am Lampenkopf

0 min / 4.14 V / 24°C
5 min / 3.97 V  / 37°C
10 min / 3.79 V / 44°C
15 min / 3.69 V / 44°C

Wie die Werte zeigen, erwärmt sich das Gehäuse merklich, aber in einem Bereich in dem die Hände die Lampe noch gut halten kann. Bei 44°C pendelt sich dann die Temperatur ein.
Bei der Laufzeit in High gibt es natürlich wenig Überraschungen, mehr ist aus einer 16340er nicht wirklich heraus zu holen. Aufgrund des Innendurchmessers passen in die Lampe leider keine 18350er Akkus und auch die blau / weißen Solarforce Akkus sind zu dick.



Helligkeit und Lichtcharakter:

Im Lichtbild ähnelt die FandyFire S3 einer Uniquefire UF-2100. Kein Wunder, da sie sehr ähnliche Reflektoren verwenden. Beides sind typische Fluter, wie die Beamshots zeigen:

FandyFire S3 - High

FandyFire S3 - Mid

FandyFire S3 - Low

Uniquefire UF-2100 - High, deutlich heller

Betrachtet man die Beamshots stellt man fest, dass die Uniquefire ein ganz ähnliches Lichtbild abgibt, aber deutlich heller ist. Dies bescheinigen auch die Luxmessungen:

  • FandyFire S3: ca. 3700 Lux (kurz nach dem Einschalten)
  • Fandyfire S3: ca. 3000 Lux (nach 10 min.)
  • Ultrafire UF-2100: ca. 5100 Lux

Was auffällt ist, dass die Lichtstärke bei der Fandyfire relativ konstant bleibt, was auf eine vernünftige Regelung hindeutet. Beachtet man auch, dass die Temperatur der Lampe nach 10 min. nicht mehr weiter steigt, ist sie, im Gegensatz zur UF-2100, dauerbetriebsfest.
Die angegebenen 600 Lumen erreicht sie natürlich nicht, realistisch dürften so um die 300-350 Lumen sein. Schaut man sich die Kopfzeile bei DLX genau an, stellt man fest, dass die Lampe dort auch nur mit 300 Lumen angegeben ist, im Text aber mit 600 Lumen beworben wird.


Pro:

  • dem Gegenwert angemessener Preis
  • graue Anodisierung und Edelstahlelemente geben der Lampe ein recht edles Aussehen
  • sehr gute Verarbeitung (Ausnahme Anodisierung)
  • strammer Clip
  • Tailstand ist möglich
  • Dauerbetriebsfest im High Modus

Contra:

  • relativ geringe Laufzeit
  • etwas hoher Strom im Low - Modus
  • Anodisierung könnte besser sein
  • SOS / Strobe sind überflüssig




Fazit:

Die Fandyfire ist eine schicke kleine Alltagslampe, die prinzipiell sehr gut verarbeitet ist, sieht man von einigen Stellen der Anodisierung ab. Angetrieben durch nur einen 16340er Akku, zeigt sie natürlich Schwächen was die Laufzeit betrifft. Auch der Low Modus, der für viele alltägliche Aufgaben ausreichen würde, ist etwas hoch bestromt. Wer Wert auf die Laufzeit legt, sollte auf eine 18650er Lampe wie die Uniquefire UF-2100 legen, die in einem ähnlichen Preisbereich liegt, aber auch deutlich größer und nicht so schick ist.




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